Tarifrunde Metall & Elektro
Warnstreiks in Bayern beginnen in der Nacht auf Samstag

Horn: „Jetzt werden wir mit ersten Warnstreiks den Druck erhöhen“ – 0-Uhr-Aktionen in mehreren Betrieben – Nachtschichten bei Bosch Bamberg machen vier Stunden früher Schluss

28. Oktober 202228. 10. 2022


Nach dem viel zu schwachen Angebot der Arbeitgeber gestern in der dritten Tarifverhandlung ruft die IG Metall Bayern mit Ablauf der Friedenspflicht zu ersten Warnstreiks auf. Öffentlichkeitswirksame 0-Uhr-Aktionen starten in der Nacht auf Samstag bei RF 360 in München, Linde Material Handling (Werk IV) in Weilbach, Mahle-Behr in Neustadt an der Donau und ZF in Auerbach. Bei Bosch in Bamberg wird in allen Werkteilen die Nachtschicht ihre Arbeit vier Stunden früher beenden. Bereits am Freitag finden Countdown-Aktionen innerhalb der Friedenspflicht bei BMW in Dingolfing (12 Uhr, Werk 2.4, Tor 3), BMW in Landshut und Rodenstock in Regen statt.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Mit ihrem Angebot ohne Prozentzahl ignorieren die Arbeitgeber die Nöte der Beschäftigten. Wir wären zu ernsthaften Verhandlungen in der Friedenspflicht bereit gewesen, doch die Arbeitgeber haben diese Chance vertan. Jetzt werden wir mit ersten Warnstreiks den Druck erhöhen mit dem Ziel, in der nächsten Verhandlung ein besseres Angebot auf den Tisch zu bekommen.“

Der Arbeitgeberverband vbm hatte am Donnerstag in der dritten Tarifverhandlung eine prozentuale Entgelterhöhung lediglich vage in Aussicht gestellt – innerhalb einer Laufzeit von 30 Monaten und ohne eine Zahl oder Zeitpunkte zu nennen. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die vierte Tarifverhandlung in Bayern findet am 8. November statt.

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