Betriebsräte-Befragung
Betriebe in bayerischer Metall- und Elektroindustrie machen gute Geschäfte

80 Prozent der Betriebe können Preise weitergeben, jeder dritte Betrieb baut Stammpersonal auf. Horn: „Unsere Forderung nach 8 Prozent mehr Geld ist berechtigt und von den Unternehmen absolut leistbar.“

20. Oktober 202220. 10. 2022


Die bayerischen Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie machen aktuell weiterhin gute Geschäfte und bauen Beschäftigung auf. Das ist das zentrale Ergebnis einer Umfrage der IG Metall, an der sich Anfang Oktober Betriebsräte aus 349 bayerischen Metall- und Elektrobetrieben beteiligt haben. „Wir haben jetzt ein sehr klares Bild über die tatsächliche Situation in der Branche. Die Panikszenarien der Arbeitgeber sind stark überzeichnet. Das gibt uns Klarheit für unser weiteres Vorgehen in der aktuellen Tarifrunde. Unsere Forderung nach 8 Prozent mehr Geld ist berechtigt und von den Unternehmen absolut leistbar“, sagt Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern.

84 Prozent der Betriebsräte berichten von einer guten oder sogar sehr guten Kapazitätsauslastung in ihren Betrieben. Das relativiert die Klagen der Unternehmen über die Auswirkungen von Materialengpässen deutlich. Die Auftragseingänge sind aktuell in 77 Prozent der Betriebe gut oder sehr gut, der Auftragsbestand sogar in 82 Prozent der Betriebe. Das passt auch zu den gestern veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach der Auftragsbestand der Industrie inzwischen für acht Monate Produktion ausreicht – ein absoluter Allzeit-Rekord.

31 Prozent der bayerischen Metall- und Elektrobetriebe bauen aktuell Stammpersonal auf, nur 10 Prozent bauen Stammpersonal ab. Die gestiegenen Preise können 80 Prozent der Betriebe zumindest teilweise weitergeben, nur 11 Prozent gar nicht. Die Umsätze entwickeln sich in 73 Prozent der Betriebe gut oder sehr gut, die Gewinne in 50 Prozent der Betriebe und nur in 40 Prozent der Betriebe schlecht oder sehr schlecht. Auch die Höhe der Investitionen bewerten die Betriebsräte in 52 Prozent der Betriebe trotz aller Unsicherheiten als gut oder sehr gut und nur in 41 Prozent der Betriebe als schlecht oder sehr schlecht.