Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie
Über 210.000 Warnstreikende nach vier Wochen in Bayern

Freitag bis Mittag 7.600 Beteiligte – Am Abend Frühschluss in allen BMW-Werken – Horn: "Unsere letzte Warnung an die Arbeitgeber. Die Unternehmen hegen Frühlingsgefühle, aber nicht gegenüber ihren Beschäftigten."

26. März 202126. 3. 2021


In den ersten vier Warnstreikwochen haben sich bis Freitagmittag in Bayern 210.764 Metallerinnen und Metaller an den Warnstreiks beteiligt. Allein am Freitag haben bis 14 Uhr 7.606 Beschäftigte aus 19 Betrieben die Arbeit vorübergehend niedergelegt. In Westmittelfranken haben 2.200 Beschäftigte der Frühschichten aus sieben Betrieben bis zu drei Stunden früher Schluss gemacht, darunter Bosch in Ansbach, Siemens in Fürth und Magna in Bad Windsheim. Delegationen der Betriebe haben sich zu einer Auto-Kundgebung in Neuhof an der Zenn getroffen.

Bei Bosch in Bamberg hat die Frühschicht mit 2.800 Beschäftigten ebenfalls früher Feierabend gemacht, genauso wie bei Siemens in Bad Neustadt 800 Frühschichtler. Überall folgen noch die Spätschichten. Bei BMW in Regensburg haben 170 Auszubildende an einem Azubi-Warnstreik teilgenommen, der auch per Livestream ins Homeschooling übertragen worden ist.

Letzte Warnung an Arbeitgeber

Am Abend gehen zeitgleich die Spätschichten in allen fünf bayerischen BMW-Werken zwei Stunden früher ins Wochenende: in München, Dingolfing, Landshut, Regensburg und Wackersdorf. Vor allem in Niederbayern sind am Abend zahlreiche weitere Warnstreiks angekündigt, unter anderen bei ZF in Passau und Thyrnau sowie bei Mann + Hummel und mehreren Kontraktlogistikern. Auch in Schwaben stehen noch Warnstreiks an bei Deckel Maho in Pfronten und Bosch in Immenstadt.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: "Der heutige Warnstreiktag ist unsere letzte Warnung an die Arbeitgeber, mit uns einen Tarifabschluss bis Ostern zu finden, der alle unsere Forderungen berücksichtigt: Kaufkraft stärken, Beschäftigung sichern, Zukunftsperspektiven schaffen. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist heute auf den höchsten Wert seit über zwei Jahren geklettert. Die Unternehmen hegen Frühlingsgefühle, aber nicht gegenüber ihren Beschäftigten."

Auszug: Warnstreikmeldungen am Freitag, 26. März 2021, in Bayern (Stand 14 Uhr):

Oberfranken

  • Bosch Bamberg, in Bamberg - 2.800 Beteiligte (Spätschicht folgt)
  • Schaeffler, in Hirschaid - 450 Beteiligte
  • Albea, in Scheßlitz - 100 Beteiligte

Mittelfranken

  • Bosch, Diehl Metering (beide Ansbach), Siemens AG, RUAG Ammotec, BSH Hausgeräte (alle Fürth) Electrolux (Rothenburg), Magna (Bad Windsheim) - zusammen 2.200 Beteiligte (Spätschichten folgen)

Oberpfalz

  • BMW Regensburg (Azubi-Warnstreik), in Regensburg - 170 Beteiligte
  • Schneider Electric, in Regensburg - 100 Beteiligte

Unterfranken

  •  Siemens AG, in Bad Neustadt - 800 Beteiligte (Spätschicht folgt)
  • Valeo Siemens, in Bad Neustadt - 120 Beteiligte (Spätschicht folgt)
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