Tarifrunde KFZ-Handwerk
Zentrale Warnstreik-Kundgebung in Nürnberg

IG Metall ruft die Beschäftigten der Autohäuser und Werkstätten Mittelfrankens zum Warnstreik auf - Verhandlungsführer Brunner: "Wir machen Druck für einen guten Tarifabschluss"

5. April 20235. 4. 2023


Nach den ersten Warnstreiks im bayerischen KFZ-Handwerk ruft die IG Metall am Donnerstag, den 6. April, die Beschäftigten mittelfränkischer Autohäuser und Werkstätten zum Warnstreik auf. In Nürnberg findet ab 10 Uhr vor der BMW Niederlassung in der Kurt-Triest-Straße eine zentrale Warnstreikkundgebung statt.

Angebot der Arbeitgeber: Prozente zu niedrig, Laufzeit zu lang

Josef Brunner, Verhandlungsführer der IG Metall Bayern, sagt: "Die Arbeitgeber haben uns in der ersten Verhandlung ein völlig unzureichendes Angebot auf den Tisch gelegt. Die Prozente sind zu niedrig und die Laufzeit ist zu lang. Völlig unverständlich ist auch, dass die Arbeitgeber eine Inflationsausgleichsprämie komplett ablehnen. Deshalb machen wir jetzt mit Warnstreiks Druck für einen guten Tarifabschluss."

Harald Dix, zuständiger Sekretär für das KFZ Handwerk in Nürnberg, ergänzt: „Der Ärger der Beschäftigten in den Autohäusern ist groß. Anders als die Betriebe mit ihren guten Auftragslagen können die Beschäftigten die gestiegenen Preise nicht weitergeben. Die Inflation zerrt am Geldbeutel. Die dringend benötigten Fachkräfte hält man so nicht.“

„Die dringend benötigten Fachkräfte hält man so nicht“

Die IG Metall Bayern fordert für die Beschäftigten des KFZ-Gewerbes 8,5 Prozent mehr Geld und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional um 150 Euro steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Tarifverhandlung lediglich drei Prozent mehr Geld ab Juli 2023 und weitere drei Prozent mehr Geld ab Juli 2024 geboten.

„Die Arbeitgeber hatten die Chance, ein akzeptables Angebot zu machen. Diese haben sie ungenutzt gelassen. Jetzt werden die Beschäftigten ihnen in den nächsten Wochen in ganz Bayern zeigen, dass sie ein deutlich besseres Angebot erwarten“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Brunner. Die zweite Tarifverhandlung ist für den 25. April in Nürnberg vereinbart.