Tarifrunde Schreib- und Zeichengeräteindustrie
Warnstreiks in Tarifrunde der Schreib- und Zeichengeräteindustrie

Arbeitgeber legen den Beschäftigten von Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Lyra ein nicht akzeptables Angebot vor. IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer: „Damit zwingen sie uns auf die Straße.“

17. Oktober 202217. 10. 2022


Die IG Metall ruft die Beschäftigten der Schreib- und Zeichengeräteindustrie zu Warnstreiks auf. „Mit ihrem nicht akzeptablen Angebot in der ersten Tarifverhandlung vergangene Woche in Nürnberg zwingen uns die Arbeitgeber auf die Straße“, sagt IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer. Die IG Metall-Tarifkommission hat dieses Angebot unisono abgelehnt.

Am morgigen Dienstag, 18. Oktober 2022, beginnen die Warnstreiks in den Betrieben von Faber-Castell. Am Standort Geroldsgrün in Ostoberfranken wird ab 9.30 Uhr gestreikt (Sperrfrist Dienstag 5.00 Uhr morgens), am Standort Stein bei Nürnberg ab 10.30 Uhr. Im Laufe der Woche folgen weitere Warnstreiks an Standorten von Schwan-Stabilo und Lyra in Mittelfranken.

Die IG Metall fordert für die rund 3000 Beschäftigten der Schreib- und Zeichengeräteindustrie mehr Geld im Gesamtvolumen von 7,6 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten. Die Forderung enthält eine Erhöhung der Tabellen für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sowie eine jährlich wiederkehrende Sonderzahlung in Höhe von 13 Prozent eines Monatseinkommens. Diese kann wahlweise auch in drei freie Tage umgewandelt werden. „Die Beschäftigten ächzen unter der Rekordinflation“, erklärt Pfeiffer. Sie hätten Sorge, wie sie ihren Lebensunterhalt angesichts der explodierenden Preise bestreiten sollen. „Im Gegensatz zu den Unternehmen können sie die Preissteigerungen nicht abwälzen.“

Wertschätzung? Fehlanzeige!

Pfeiffer betont: „Die Arbeitgeber aber lassen jegliche Wertschätzung gegenüber ihren Beschäftigten missen“. Sie bieten eine minimale Erhöhung der Tabellen um 2 Prozent ab Januar 2023 und 1,5 Prozent ab Januar 2024 für eine Laufzeit von zwei Jahren an. Dazu eine sehr geringe Inflationsausgleichsprämie.

Bereits bei der verhandlungsbegleitenden Aktion bei der ersten Tarifverhandlung haben die Beschäftigten der Schreib- und Zeichengeräteindustrie gezeigt, wie ernst sie es mit ihrer Forderung meinen. 350 Beschäftigte hatten sich an Demo und Kundgebung lautstark beteiligt.

Zur Tarifgemeinschaft gehören die Stiftehersteller Faber-Castell, Schwan-Stabilo und Lyra.