16. Januar 2024
Tarifrunde 2023/24
Warnstreiks in Holz- und Kunststoffindustrie laufen
Nach zwei Tarifverhandlungen immer noch kein Angebot – IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld und soziale Komponente.

In dieser Woche haben die Warnstreiks in der bayerischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie begonnen. Am heutigen Dienstag haben beim Autozulieferer Novem Car Interior Design im oberpfälzischen Vorbach rund 400 Beschäftigte der Früh- und Spätschicht vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Der Bezirksleiter der IG Metall Bayern Horst Ott sagte vor Ort bei der Kundgebung: „Die Beschäftigten leiden unter den gestiegenen Preisen, und die Arbeitgeber in Bayern machen nicht einmal ein Angebot. Das ist respektlos. Deshalb erhöhen wir jetzt mit Warnstreiks den Druck.“

Auch bei Jeld-Wen in Oettingen haben heute rund 190 Beschäftigte und bei Steelcase in Rosenheim 140 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Bereits am Montag sind bei Sanipa Badmöbel in Treuchtlingen rund 100 Beschäftigte in den Warnstreik getreten. Den Auftakt der ersten Warnstreikwelle hatte bereits am Wochenende eine 0-Uhr-Aktion bei Heyco im niederbayerischen Tittling mit 200 Teilnehmer*innen gemacht.

Die IG Metall fordert für die rund 11.000 Beschäftigten mit Bindung an den Flächentarifvertrag in Bayern 8,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional steigen. Nach zwei Verhandlungen in Bayern haben die Arbeitgeber immer noch kein Angebot vorgelegt, obwohl in zwei anderen Tarifgebieten bereits Angebote auf dem Tisch liegen.

Am morgigen Mittwoch legen die Beschäftigten von Heyco in Tittling von 13 bis 15 Uhr die Arbeit nieder. Um 13.30 Uhr beginnt eine Kundgebung vor dem Haupttor (Ernst-Heynen-Straße 1).


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