Gemeinsam für gute Arbeit kämpfen
Voller Engagement und Tatendrang!

Neue Tarifrunden, fairer Wandel, Transformation und Landtagswahl - auch im Jahr 2023 packt die IG Metall Bayern wieder jede Menge Herausforderungen und Ziele an.

2. März 20232. 3. 2023


Jede Menge Herausforderungen stehen für die IG Metall Bayern auch im Jahr 2023 an. Wir kämpfen gemeinsam mit den Beschäftigten auch in diesem Jahr für höhere Entgelte. Und wir setzen uns mit aller Kraft für einen fairen Wandel und mehr Mitbestimmung ein. Eine riesige Chance dafür bieten die regionalen Transformationsnetzwerke. Wir haben aber auch ganz klare Forderungen an die Politik – im Herbst wird der Landtag neu gewählt. den erfolgreichen Abschlüssen in den Tarifrunden

 

Tarifrunden

Gemeinsam für mehr Geld im Portemonnaie

Nach den erfolgreichen Abschlüssen in den Tarifrunden Schreib- und Zeichenindustrie, Metall- und Elektroindustrie sowie Kontraktlogistik Ende vergangenen Jahres sind wir schon wieder mittendrin in der nächsten großen Tarifrunde: Für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie fordern wir 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro mehr. Denn wer wenig hat, kann Preiserhöhungen besonders schlecht verkraften. Für Beschäftigte mit einem Bruttoverdienst von 2500 Euro und weniger würden 200 Euro mehr sogar mehr als 8 Prozent bedeuten.

Auch Kolleg*innen von Montana aus Arnstorf sind nach Ingolstadt gekommen

Aber nicht nur Geringverdienende leiden gewaltig unter der hohen Inflation und fragen sich, wie sie mit ihrem monatlichen Einkommen die Kosten noch schultern sollen. Desto unverständlicher ist es, dass die Arbeitgeber auch bei der 2. Tarifverhandlung in Ingolstadt blockierten und nur eine sehr geringe Erhöhung der Entgelttabellen anboten. „Sie können die Preissteigerungen weitergeben, Beschäftigte nicht“, betont Michael Pfeiffer, zuständiger Tarifsekretär in Bayern und Mitglied der Verhandlungskommission. Jetzt machen die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie mit Warnstreiks mächtig Druck. Bereits bei der großen verhandlungsbegleitenden Aktion in Ingolstadt stellten über 400 Teilnehmende lautstark klar: „Wir benötigen mehr Geld.“

Auch im bayerischen Kfz-Handwerk laufen die Entgelttarife aus. Unsere Forderung: 8,5 Prozent mehr, wobei die Ausbildungsvergütungen überproportional um 150 Euro steigen sollen. Und es soll eine soziale Komponente für alle Beschäftigten geben, etwa in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die erste Tarifverhandlung in Bayern findet im März statt, die Friedenspflicht endet zum 1. April.

Auch für die Beschäftigten in den Textilen Diensten beginnen die Tarifverhandlungen noch im ersten Halbjahr 2023. In der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie laufen die Tarifverträge zum Ende des Jahres aus.

 

Forderungen zur Landtagswahl

Umbau der Industrie braucht mehr politische Unterstützung

Am 8. Oktober 2023 findet die Landtagswahl in Bayern statt. Auf die künftige Staatsregierung kommen erhebliche Herausforderungen zu: Die Stärkung der Tarifbindung für faire Arbeitsbedingungen steht dabei ebenso im Fokus wie die Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation und die Beschleunigung der Energie- und Mobilitätswende.

Vor allem beim bevorstehenden und notwendigen Umbau der Industrie erwartet die IG Metall deutlich mehr politische Unterstützung. „Zentrales Ziel muss der Aufbau neuer Wertschöpfung sein – und damit die Sicherung von Beschäftigung“, betont Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Horn fordert dazu einen bayerischen Transformationsfonds in Milliardenhöhe, um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte zu fördern. Diese Fördergelder müssen an nachhaltige Kriterien geknüpft werden: verpflichtende Zusagen zur Sicherung von Standorten und Beschäftigung, Tarifbindung sowie Mitbestimmung von Betriebsräten.

Denn der Wandel kann nur gelingen, wenn die Beschäftigten über die Veränderungen mitbestimmen und für neue Tätigkeiten qualifiziert werden. Die Weiterbildung muss deshalb gestärkt werden – unter anderem mit einem Recht auf Weiterbildung durch ein bayerisches Weiterbildungsgesetz.

 

Sozial-ökologischer Wandel

Transformation in den Regionen gestalten

Eine große Chance bieten die regionalen Transformationsnetzwerke zur Gestaltung des Wandels der Auto- und Zulieferindustrie, die jetzt in vier bayerischen Regionen Fahrt aufnehmen: in der Metropolregion Nürnberg, in Ingolstadt, Regensburg und der Regiopole Mainfranken. Das Besondere dabei: Es handelt sich um ein von der IG Metall initiiertes gemeinsames Projekt mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und dem bayerischen Wirtschaftsministerium, das vom Bundeswirtschaftsministerium in zweistelliger Millionenhöhe gefördert wird. Eine konstruktive und produktive Zusammenarbeit von Unternehmen, Betriebsräten und IG Metall ist damit gewährleistet.

Ganz konkret sollen die regionalen Wirtschaftsstrukturen und Entwicklungsperspektiven analysiert sowie Qualifizierungskonzepte entwickelt werden. Damit fungieren die regionalen Transformationsnetzwerke als zentrales Instrument zur konkreten Unterstützung des Wandels vor Ort.