Nie wieder Krieg
Über Hunderttausend Beschäftigte in Bayern gedenken der Opfer des Ukraine-Krieges

Gemeinsame Schweigeminute von IG Metall und Gesamtmetall – Bezirksleiter Horn: „Wir sind es den Menschen in der Ukraine schuldig, alles zu versuchen, um eine friedliche Lösung herbeizuführen.“ – „Die IG Metall ist Teil der Friedensbewegung.“

11. März 202211. 3. 2022


Überall in Bayern haben heute Vormittag Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie der Opfer des Krieges in der Ukraine gedacht. In zig Betrieben haben sich über Hunderttausend Beschäftigte an einer Schweigeminute beteiligt, zu der die IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall gemeinsam aufgerufen hatten. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in den Belegschaften ist groß.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die unschuldig zum Opfer brutaler Machtpolitik geworden sind und in diesen Tagen ihr Leben, ihre Heimat und auch unsere demokratischen Werte verteidigen. Wir sind es ihnen schuldig, alles zu versuchen, um ein Ende der Gewalt und eine friedliche Lösung herbeizuführen. Wir wenden uns nicht gegen die russische Bevölkerung und die russischstämmigen Bürger in Deutschland, die keine Verantwortung für diesen Krieg tragen. Im Gegenteil zollen wir den Menschen in Russland großen Respekt, die trotz aller Repressionen jetzt ihre Stimme gegen den Krieg erheben. Wir wollen in einem gemeinsamen Haus Europa mit allen Völkern friedlich zusammenleben. Die IG Metall ist Teil der Friedensbewegung.“

Unter anderen haben sich an der Schweigeminute beteiligt: in München BMW, MAN, MTU, Krauss Maffei und Nokia; im Raum Schweinfurt Schaeffler (Standorte Schweinfurt und Eltmann), SKF, Siemens (Bad Neustadt), in Nürnberg elf Betriebe u.a. Federal Mogul, in Niederbayern BMW Dingolfing, im Raum Regensburg Krones (Nittenau).

Große Hilfsbereitschaft und Solidarität

Hier einige Stimmen aus beteiligten Betrieben:

Thomas Stocker, stellvertretender Vorsitzender Betriebsrat MTU, München:
„Wir alle machen uns große Sorgen. Die Bilder sind einfach schrecklich und treiben einem die Tränen in die Augen. Unser Standort in Polen ist keine 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze weg. Wir versuchen zu helfen, wo es geht. Mitarbeiter werden bezahlt freigestellt, um ehrenamtlich zu helfen. MTU hat in einem ersten Schritt 50.000 Euro aus einem Sozialfonds gespendet.“

Jürgen Schenk, Vorsitzender Betriebsrat Schaeffler, Schweinfurt:
„Unsere Beschäftigten sind geschockt vom Krieg in der Ukraine. Wir haben viele Nationen in unserer Belegschaft, auch Ukrainer und Russen, und der Zusammenhalt bei uns ist sehr groß. Der Betriebsrat hat heute eine Sachspendensammlung im Betrieb gestartet, die Beteiligung der Beschäftigten ist enorm. Wir arbeiten dabei mit der örtlichen Kindertafel zusammen.“

Armin Ditze, Vorsitzender Betriebsrat Federal Mogul, Nürnberg:
„Die Stimmung in der Belegschaft ist spürbar gedrückt, zum Teil auch ängstlich. Wir haben auch ukrainische und russische Kollegen, die an der Schweigeminute teilgenommen haben. Die Solidarität bei uns ist groß. Auch die Beschäftigten in mobiler Arbeit haben ihre Arbeit für die Schweigeminute ruhen lassen.“

Schweigeminute bei Schaeffler in Eltmann zum Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine

Schweigeminute bei Schaeffler in Eltmann für die Kriegsopfer.

Schweigeminute bei Audi in Ingolstadt für die Opfer des Ukraine-Krieg: Der Vorsitzende der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi Jörg Schlagbauer (2.v.r.), seine Stellvertreterin und Mitglied des Vorstands der IG Metall Deutschland Karola Frank (2.v.l.) und der Montage-Betriebsrat Franz Eichhorn (re.) senden zusammen mit dem Werkleiter Achim Heinfling (li.) und Audianer*innen ein Zeichen für Frieden aus der Ingolstädter Produktion.Schweigeminute bei Audi in Ingolstadt für die Opfer des Ukraine-Krieg: Der Vorsitzende der IG Metall Vertrauenskörperleitung bei Audi Jörg Schlagbauer (2.v.r.), seine Stellvertreterin und Mitglied des Vorstands der IG Metall Deutschland Karola Frank (2.v.l.) und der Montage-Betriebsrat Franz Eichhorn (re.) senden zusammen mit dem Werkleiter Achim Heinfling (li.) und Audianer*innen ein Zeichen für Frieden aus der Ingolstädter Produktion.