Tarifrunde Metall & Elektro

12.000 Warnstreikende in 62 Betrieben senden Signal der Kampfbereitschaft

Mit rund 12.000 Warnstreikenden in 62 Betrieben bis zum frühen Freitagnachmittag hat die IG Metall vor dem Wochenende ein weiteres Signal der Kampfbereitschaft an die Arbeitgeber gesendet. Bei Bosch in Bamberg ging die Frühschicht mit 3200 Beschäftigten vier Stunden früher ins Wochenende, am Abend tut es ihr die Spätschicht gleich. Im Allgäu beteiligten sich über 2500 Beschäftigte in fünf Betrieben am Warnstreik, darunter bei Bosch in Immenstadt, Deckel-Maho in Pfronten und Liebherr Aerospace in Lindenberg. Bei BMW in Wackersdorf und seinem Kontraktlogistiker Schnellecke legten am Vormittag 700 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit nieder. Am Freitagabend wird dann erstmals die Spätschicht im größten BMW-Werk in Dingolfing zweieinhalb Stunden in den Warnstreik gehen. Die IG Metall rechnet dort mit 6000 Teilnehmern.

In der Oberpfalz haben heute 645 Grammer-Beschäftigte an allen Standorten zwei Stunden früher ihre Arbeit beendet. Bei Linde Material Handling in Aschaffenburg streikten 700 Beschäftigte für drei Stunden. In mehreren Betrieben folgen heute Abend noch die Spätschichten.

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Mit diesem knackigen Warnstreik-Freitag schicken wir die Arbeitgeber ins Wochenende. Dort können sie die Zeit zum Nachdenken und Besinnen nutzen, ob sie ihren Beschäftigten nicht bald eine Prozentzahl anbieten wollen. Auch Montag wird es in Bayern Warnstreiks geben. Ab Dienstag wird dann eine massive zweite Warnstreikwelle über die bayerischen Betriebe rollen.“

Der Arbeitgeberverband vbm hatte am Dienstag in der vierten Tarifverhandlung sein viel zu schwaches Angebot aus der dritten Tarifverhandlung lediglich wiederholt und immer noch keine Prozentzahl für eine Entgelterhöhung angeboten. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.