Rohrwerk Maxhütte
Management hat Zukunft verspielt

IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott: „Die Schließung des Rohrwerks Maxhütte ist ein Skandal. Die Beschäftigten haben alles gegeben, jetzt werden sie dafür bestraft.“

4. September 20254. 9. 2025


Die IG Metall Bayern verurteilt die endgültige Schließung des Rohrwerks Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg aufs Schärfste. Rund 300 Beschäftigte wurden von einem Tag auf den anderen freigestellt und verlieren ihren Arbeitsplatz – viele von ihnen nach jahrzehntelanger Betriebszugehörigkeit. Für Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, ist klar: „Diese Schließung ist ein Skandal.“ Dazu kommt das oftmals nicht nachvollziehbare Vorgehen des Insolvenzverwalters Jochen Zaremba. „Dass zum Beispiel auch die Auszubildenden mit sofortiger Wirkung freigestellt wurden, ist nicht nur völlig unüblich, sondern rücksichtslos.“

Denn nicht die Beschäftigten haben versagt – sondern das Management. „Statt gemeinsam mit der Belegschaft und der IG Metall an einer echten Zukunftsperspektive weiterzuarbeiten, wurde auf Zeit gespielt – bis nichts mehr ging“, kritisiert Ott. „Die Beschäftigten haben über Jahre hinweg alles gegeben, um den Betrieb am Laufen zu halten. Sie haben auf Lohn verzichtet, Mehrarbeit geleistet und sogar ein eigenes Konzept für ein Grünes Rohrwerk entwickelt – mit dem Ziel, das Werk klimafreundlich und zukunftsfähig aufzustellen." Und noch mehr: „Viele Beschäftigten haben aus Loyalität dem Rohrwerk die Treue gehalten, sind geblieben, obwohl sie andere Möglichkeiten hatten. Weil sie wussten, dass sie – die Beschäftigten – Herz und Motor der Maxhütte sind“, erklärt Ott. „Und wie wird es ihnen gedankt? Indem sie auf die Straße gesetzt werden. So geht man nicht mit Menschen um!“

Die Ursachen für das Scheitern sieht Ott in unzureichenden Investitionen und unklaren Eigentumsverhältnissen. „Kurzum in einer mangelnden Verantwortung der Verantwortungsträger gegenüber den Menschen“, betont Ott. „Wir erwarten, dass nun alles dafür getan wird, um die Auswirkungen auf die Beschäftigten und die Region bestmöglich abzufedern. Wir erwarten eine sofortige Unterstützung der Menschen durch die Politik und alle Verantwortlichen inklusive des Insolvenzverwalters. Und wir erwarten von allen Beteiligten, sollte es eine Chance geben, das Rohrwerk Maxhütte noch zu retten, diese zu ergreifen. Die IG Metall Bayern wird das tatkräftig unterstützen – genauso wie die Menschen vor Ort.“