Tarifrunde 2024
IG Metall bereitet in Bayern Warnstreiks in Metall- und Elektroindustrie vor

Beginn unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht. IG Metall-Bezirksleiter Ott: „Wir werden jetzt mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.“ Ott: „Die angebotenen Erhöhungen sind zu wenig, sie kommen zu spät, und die Laufzeit ist zu lang.“

22. Oktober 202422. 10. 2024


Nach dem enttäuschenden Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie kündigt die IG Metall nun mit Ablauf der Friedenspflicht Warnstreiks in Bayern an. „Mit ihrem Angebot sind die Arbeitgeber noch sehr weit von unseren Forderungen entfernt. Nach weiteren Beratungen in unseren Gremien ist nun klar, dass wir in Bayern unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht zu Warnstreiks aufrufen werden“, sagt der bayerische IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober um 24 Uhr. Danach sind in der Nacht auf den 29. Oktober Warnstreiks möglich.

Ott erläutert: „Die Arbeitgeber hatten seit der ersten Verhandlung sechs Wochen Zeit, uns in der Friedenspflicht ein verhandelbares Angebot zu machen. Diese Chance haben sie nicht genutzt. Wir werden jetzt mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Sie müssen sich erheblich bewegen, um mit uns zu einem Tarifergebnis zu kommen, das den Nöten und berechtigten Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird. Wir sind weiterhin daran interessiert, zügig weiter zu verhandeln.“

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Vergütungen für die Auszubildenden um 170 Euro. Weitere Themen der IG Metall sind eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und die Ausweitung der Wahloptionen zwischen Zeit und Geld auf mehr Beschäftigte.

Bei der zweiten Tarifverhandlung in der vergangenen Woche in Nürnberg hatte der Arbeitgeberverband vbm erst nach neun Nullmonaten eine Tabellenerhöhung um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten angeboten. Bei den Auszubildendenvergütungen signalisierte der vbm Bereitschaft, über eine überproportionale Erhöhung zu reden, ohne eine konkrete Zahl anzubieten. „Die angebotenen Erhöhungen sind zu wenig, sie kommen zu spät, und die Laufzeit ist zu lang“, fasst Ott zusammen.

Über die konkreten Warnstreikplanungen in Bayern informieren wir ab Anfang kommender Woche.