Die Aktionswoche "Fairwandel statt Zukunftsangst" der IG Metall Bayern geht heute unter anderem mit einer Aktion in Regensburg zu Ende. Insgesamt haben über 17.000 Beschäftigte bei 75 Aktionen mit 150 Betrieben für sichere Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven demonstriert. Aufgrund der Corona-Auflagen waren die Teilnehmerzahlen behördlich gedeckelt. Noch weitaus mehr Beschäftigte hätten sich gerne an den Aktionen beteiligt.
Der bayerische IG Metall-Chef Johann Horn sagt: "Die Beschäftigten sind stinksauer auf die Unternehmen. Die Menschen haben in Kurzarbeit weniger Einkommen, Corona bereitet ihnen Sorgen, und die Unternehmen schüren jetzt noch die Angst um ihre Arbeitsplätze. Die Beschäftigten und die IG Metall sind zu Jahresbeginn in Vorleistung gegangen und haben auf eine Lohnforderung verzichtet, wenn es im Gegenzug keine Entlassungen gibt. Jetzt wollen die Arbeitgeber allein in Bayern Zehntausende Arbeitsplätze verlagern und abbauen, auch mit Kündigungen. Die Arbeitgeber schlagen bisher das Angebot der Beschäftigten und der IG Metall aus, gemeinsam gut durch die Krise zu kommen. Wenn sie von diesem Kurs nicht abrücken, handeln sie sich einen großen Konflikt ein."
In Regensburg überreichen heute die örtliche IG Metall sowie Betriebsräte und Vertrauensleute von 13 Betrieben aus der Region das "Regensburger Postulat zur Zukunft der Arbeit" an Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Darin fordern IG Metall und Betriebsräte die Betriebe auf, ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten und die Region nachzukommen. Maltz-Schwarzfischer unterstützt das "Regensburger Postulat" als eine der Erstunterzeichnerinnen.
Auch der Bund Naturschutz unterstützt die Aktionswoche der IG Metall. In einer Erklärung sagt der Landesvorsitzende Richard Mergner: "Der wirtschaftliche Wiederaufbau nach der Corona-Krise muss als ein Aufbruch in eine zukunftsfähige, krisensicherere, sozial und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsform angelegt werden. Unternehmen sind verpflichtet, Arbeitsplätze zu erhalten, bestehende Mitbestimmungsrechte zu achten, soziale Standards einzuhalten und ihre Geschäftsmodelle kompatibel mit dem 1,5-Grad-Ziel zu gestalten. Es müssen Investitionen in zukunftsfähige und klimaschützende Technologien erfolgen. Die notwendige soziale und ökologische Transformation muss mit und nicht auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen erfolgen."