Ein Mann der klaren Worte
Ehemaliger IG Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer wird 70

Johann Horn gratuliert und würdigt "eine der prägendsten Figuren der IG Metall in Bayern in der Nachkriegszeit überhaupt"

16. November 202016. 11. 2020


Der ehemalige Bezirksleiter der IG Metall Bayern Werner Neugebauer wird am 18. November 70 Jahre alt. Von 1988 bis 2010 stand Neugebauer an der Spitze der IG Metall in Bayern.

Der aktuelle Bezirksleiter Johann Horn gratuliert seinem Vor-Vorgänger ganz herzlich zum runden Geburtstag: "Werner Neugebauer ist eine der prägendsten Figuren der IG Metall in Bayern in der Nachkriegszeit überhaupt. Mit seiner begeisternden und herzlichen Art hat er viele Menschen für die IG Metall gewinnen können. Als fairer, aber harter Verhandlungspartner und Mann der klaren Worte hat er sich großen Respekt bei Arbeitgebern und Politik erworben. Im Namen der gesamten IG Metall in Bayern gratuliere ich Werner Neugebauer von ganzem Herzen zu seinem 70. Geburtstag."

Seine Gewerkschaftskarriere

Nach seiner Ausbildung und Tätigkeit als Dreher bei SKF in Schweinfurt begann Neugebauer seine Gewerkschaftskarriere 1972 beim Deutschen Gewerkschaftsbund als Organisationssekretär in Landshut, Regensburg und Cham. 1974 wechselte er in die IG Metall-Verwaltungsstelle Landshut, wo er 1976 zum 1. Bevollmächtigten gewählt wurde. 1988 wurde er bayerischer Bezirksleiter.

In dieser Funktion führte er die IG Metall 1995 in den Bayern-Streik, den ersten erfolgreichen Arbeitskampf in Bayern seit mehr als 40 Jahren. Neugebauer prägte maßgeblich die Tarifpolitik in Bayern und gestaltete zahlreiche Tarifabschlüsse. Dazu zählt auch der Entgelt-Rahmen-Tarifvertrag (ERA) von 2006, mit dem einheitliche Entgeltgruppen für Arbeiter und Angestellte eingeführt wurden. Neugebauer stellte die IG Metall in Bayern gegen die zunehmende Tarifflucht der Arbeitgeber auf, viele Betriebe konnten in die Tarifbindung zurückgeholt werden.

Gründung Kooperationsnetzwerk Wiener Memorandum

Ein besonderes Anliegen war Neugebauer die Zusammenarbeit mit den neu entstandenen Gewerkschaften in den mittelosteuropäischen Ländern. 1999 gründete er gemeinsam mit den Metallgewerkschaften aus Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien das Kooperationsnetzwerk "Wiener Memorandum".