„Solidarität, gemeinsamer demokratischer Widerstand gegen den Abbau von Beschäftigtenrechten und der gemeinsame Einsatz für Zukunftsperspektiven – das ist die Antwort der IG Metall auf die aktuellen Krisen und unser Angebot an die Beschäftigten“, erklärte Bezirksleiter Horst Ott bei der Bezirkskonferenz der IG Metall Bayern. Viele Menschen seien verunsichert. „Sie sehnen sich nach Sicherheit im Wandel. Sie brauchen sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze.“
Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine, der eine Energiekrise und Preisexplosion auslöste – die Herausforderungen für die Beschäftigten und die IG Metall waren und sind gewaltig. „Dazu kommt die ,Dauerkrise‘ Transformation. Arbeitgeber und Staat müssen den Wandel sozial und ökologisch gestalten“, forderte Ott. Dazu gehörten Investitionen und Förderung von Zukunftstechnologien, ebenso wie eine aktive Standortpolitik im Freistaat. Ott: „Ein Erfolg sind die von der IG Metall-Bezirksleitung initiierten regionalen Transformationsnetzwerke in der Autozuliefererindustrie, bei denen wir uns aktuell für eine Verstetigung einsetzen.“
Wie kraftvoll IG Metall Bayern und Beschäftigte sind, hätten aber auch die Tarifrunden der vergangenen Jahre gezeigt. „So konnten wir in diesen Krisenzeiten maßgeblich Einkommen sichern und Kaufkraft stärken“, sagte Ott.
Ein Thema, das sich durch die gesamte Konferenz zog: Rechtsextremismus, Rechtsruck und AfD. Horst Ott betonte: „Rechtsextremismus und Faschismus sind keine Meinung, sie sind ein Verbrechen.“ Die IG Metall vertrete unverrückbare Werte: Demokratie, Vielfalt, Toleranz und Solidarität. „Die IG Metall verteidigt die Demokratie: in den Betrieben und in der Öffentlichkeit. Unsere Tür steht allen offen, die mit uns gemeinsam diesen Weg gehen wollen“, so Ott. „Wir brauchen eine Strategie aus klarer Kante und offener Tür", erklärte auch Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall. „Faschisten bekämpfen wir mit allem, was die Demokratie uns gibt. Menschen mit berechtigter Kritik auf Irrwegen aber müssen wir solidarische Lösungen anbieten.“
Für sein herausragendes Engagement für die Gewerkschaftsbewegung hat auf der Bezirkskonferenz Peter Hübler, ehemaliger ehrenamtlicher Bevollmächtigter der IG Metall Neu-Ulm – Günzburg von der stellvertretenden Vorsitzenden des DGB Bayern, Verena Di Pasquale, die Hans-Böckler-Medaille erhalten. Der gelernte Maschinenschlosser ist 1977 gleich zu Beginn seiner Ausbildung in die IG Metall eingetreten, damals war er 18 Jahre alt.
Als Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Kardex überzeugte er mit seiner Überzeugungskraft und Kommunikationsstärke, musste aber auch viele Abwehrkämpfe führen. „Unter deinem Vorsitz ist es aber immer gelungen, den Tarifvertrag zu erhalten und auch die M+E-Tarifbindung für ausgegliederte Betriebsbereiche hat bis heute Bestand“, würdigte Di Pasquale Hübler. „Waren die Auseinandersetzungen aber auch noch so hart und schwierig, du bist fair geblieben. Du warst der Brückenbauer, der mit jedem redete und dem es immer um die Sache ging.“
Die Delegierten der Bezirkskonferenz haben auch Bezirkskommission und Beirat gewählt. Neu in der Bezirkskommission sind Andreas Domke, Vertrauenskörper-Leiter und Betriebsratsmitglied bei Airbus Defence & Space Manching, und Stefan Winnerlein, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostoberfranken. Neu in den Beirat der IG Metall, das Höchste Entscheidungsgremium zwischen den Gewerkschaftstagen, entsandt, wurde Jasmin Steinert, Zweite Bevollmächtigte IG Metall Allgäu.