Arbeitsplatzabbau
Horn: „Airbus muss seine unternehmerische Irrfahrt beenden“

IG Metall irritiert von Aiwangers "lascher Herangehensweise" – "Auch die Politik muss um die bayerischen Airbus-Arbeitsplätze kämpfen."

2. Juli 20202. 7. 2020


Die IG Metall warnt vor den Folgen des von Airbus angekündigten Abbaus von 6.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: "Das wäre ein Kahlschlag, der den Luftfahrtstandort Deutschland in seiner Substanz bedroht. Airbus muss seine unternehmerische Irrfahrt beenden und gemeinsam mit der IG Metall vernünftige Alternativen finden. Es gibt genug Instrumente, mit denen Airbus und die IG Metall gemeinsam den Konzern stützen und gleichzeitig Beschäftigung sichern können."

Die IG Metall kritisiert, dass Airbus Corona offensichtlich als Vorwand für diesen massiven Stellenabbau nutzt. "Die pandemiebedingten Auswirkungen auf das Geschäft können wir mit einer Ausweitung der Kurzarbeit über 2020 hinaus sowie mit betrieblichen und gegebenenfalls tariflichen Arbeitszeitabsenkungen kompensieren. Betriebsbedingte Kündigungen kommen für die IG Metall nicht in Frage", so Horn. Die von Corona unabhängige Restrukturierung müsse gemeinsam mit den Belegschaften sozialverträglich gestaltet werden. Dabei seien als Maßnahmen faire Ausstiegsmöglichkeiten für rentennahe Beschäftigte und die Nichtbesetzung freiwerdender Stellen zu favorisieren.

Die Politik steht ebenfalls in der Verantwortung

Irritiert ist die IG Metall von einer Pressemitteilung des bayerischen Wirtschaftsministers, in der er den geplanten Stellenabbau als gegeben hinnimmt. Horn: "Wer sich für den Industriestandort Bayern einsetzen will, wird mit solch einer laschen Herangehensweise nicht viel erreichen. Staat und Steuerzahler leisten unheimlich viel, um die Unternehmen in dieser Krise zu unterstützen, auch die Beschäftigten verzichten auf Geld. Die Politik muss Unternehmen wie Airbus klarmachen, dass sie in der Verantwortung stehen, auch einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten, indem sie zusammen mit der IG Metall Beschäftigung sichern. Auch die Politik muss um die bayerischen Airbus-Arbeitsplätze kämpfen."

In der kommenden Woche erwartet die IG Metall von Airbus Informationen über die konkret geplanten Abbauzahlen für die einzelnen Standorte. Protestaktionen vor Ort sind bereits in Vorbereitung.