Tarifrunde Metall & Elektro
48.000 Warnstreikende demonstrieren Stärke der IG Metall

20.000 allein bei Audi-Kundgebung – 5.000 BMWler im Warnstreik – Große Warnstreik-Kundgebungen in Augsburg, Nürnberg und Schweinfurt – Horn: „Wenn die Arbeitgeber heute nicht verstanden haben, wozu die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, dann ist ihnen nicht mehr zu helfen.“

15. November 202215. 11. 2022


Die IG Metall hat heute in Bayern ihre Stärke demonstriert. Am bisher größten Warnstreiktag in Bayern in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie haben sich bis zum frühen Nachmittag 48.000 Beschäftigte aus 131 Betrieben beteiligt. An der größten Warnstreik-Kundgebung auf der Audi-Piazza in Ingolstadt haben 20.000 Beschäftigte von Audi und weiteren Betrieben aus der Region teilgenommen, auch von Airbus in Manching. In München beteiligten sich 5.000 BMWler an einem zweieinhalbstündigen Warnstreik mit Demozug und Kundgebung vor dem Werk.

In Augsburg haben 5.800 Beschäftigte aus 28 Betrieben vorübergehend die Arbeit niedergelegt, 3.200 versammelten sich zur zentralen Kundgebung auf dem Königsplatz. Bestreikt wurden dort unter anderen Premium Aerotec, Renk, MAN Energy Solutions und Kuka. Auch in Nürnberg traten 5.000 Beschäftigte aus 37 Betrieben in Warnstreiks und zogen in drei Demozügen zu einer zentralen Kundgebung, mit dabei waren etwa die Belegschaften von MAN Truck & Bus und der Nürnberger Siemens-Betriebe. Zu einer weiteren Großkundgebung kamen in Schweinfurt 4.500 Warnstreikende aus acht Betrieben zusammen, darunter SKF, ZF, Schaeffler, und Bosch Rexroth.

An weiteren zentralen Warnstreik-Kundgebungen mit jeweils mehreren Betrieben haben in Marktheidenfeld 900 Beschäftigte und in Pegnitz 750 Beschäftigte teilgenommen. Weitere sehr große Warnstreiks gab es mit 1.550 Beteiligten bei Siemens in Amberg und mit 1.500 Beteiligten bei Grob in Mindelheim. Am Abend sind in vielen Betrieben weitere Schichten zu Warnstreiks aufgerufen.

„Unsere Leute sind zurecht stinksauer“

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Die Beschäftigten sind geplagt von Geldsorgen und erleben jetzt, wie die Arbeitgeber diese Tarifrunde blockieren und in die Länge ziehen. Unsere Leute sind zurecht stinksauer. Wenn die Arbeitgeber mit dem heutigen Warnstreiktag nicht verstanden haben, wozu die Beschäftigten bereit und in der Lage sind, dann ist ihnen nicht mehr zu helfen.“

Der Arbeitgeberverband vbm hatte in der vierten Tarifverhandlung immer noch keine Prozentzahl für eine Entgelterhöhung angeboten. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

M+E-Streiknachrichten 2022/11

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