Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/24
450 Beschäftigte demonstrieren in Straubing für mehr Geld

Kein Angebot der Arbeitgeber in erster Tarifverhandlung – Warnstreik bei Bayerwald: Betrieb will Demo-Teilnahme verhindern.

7. Dezember 20237. 12. 2023


450 Beschäftigte aus elf Betrieben der bayerischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie haben heute in Straubing mit einer Demonstration vor der ersten Tarifverhandlung Druck auf die Arbeitgeber gemacht. Die IG Metall Bayern fordert für die rund 11.000 tarifgebundenen Beschäftigten 8,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional steigen. Die Arbeitgeber haben heute in der ersten Tarifverhandlung kein Angebot vorgelegt.

IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer sagt: „Die Beschäftigten leiden unter den enormen Preissteigerungen der vergangenen Monate. Sie brauchen dringend mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Es ist enttäuschend, dass die Arbeitgeber darauf nicht eingegangen sind und uns heute kein Angebot gemacht haben.“ Der letzte Tarifabschluss war im Herbst 2021 vereinbart worden, bevor die Inflation explodiert ist.

Riesenpostkarten für Arbeitgeber

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, überreichten die Betriebsräte der beteiligten Betriebe den Arbeitgebern vor der Tarifverhandlung Riesenpostkarten, auf denen sich die Belegschaften für die Tarifforderung stark machen.

Bei der Kundgebung waren auch zahlreiche Beschäftigte von Bayerwald Fenster Haustüren aus Neukirchen und Völkl aus Straubing dabei. In beiden Betrieben kämpfen die Beschäftigten aktuell darum, erstmals einen Tarifvertrag zu bekommen. Die Beschäftigten von Bayerwald haben dafür heute einen Warnstreik durchgeführt. Dabei wurden sie mit erheblichem Widerstand des Arbeitgebers konfrontiert, der die Teilnahme der Beschäftigten an der Demonstration verhindern wollte. Pfeiffer sagt dazu: „Die Bayerwald-Beschäftigten werden sich vom Arbeitgeber nicht einschüchtern lassen und ihr Grundrecht auf Warnstreiks jetzt erst recht weiterhin wahrnehmen.“

Die weiteren beteiligten Betriebe an der Demonstration waren aus Niederbayern Heyco (Tittling), aus Mittelfranken Sanipa (Treuchtlingen), aus der Oberpfalz Novem Car Interior (Vorbach und Eschenbach) und Heim & Haus (Auerbach), aus Schwaben Jeld-Wen (Oettingen) und Peri (Weißenhorn) sowie aus Oberbayern Steelcase (Rosenheim) und Hamberger (Stephanskirchen).

450 demonstrieren für mehr Geld

450 Beschäftigte der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie heizen in Straubing den Arbeitgebern bei frostigen Temperturen vor der ersten Verhandlung mächtig ein. Die IG Metall Bayern fordert für die rund 11.000 tarifgebundenen Beschäftigten 8,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional steigen. Die Arbeitgeber haben in der ersten Tarifverhandlung kein Angebot vorgelegt.

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