Tarifrunde Metall & Elektro 2024
Warnstreikauftakt in Bayern mit vielen 0-Uhr-Aktionen und großem Azubi-Warnstreik

21 Betriebe beteiligt. Christiane Benner spricht in Ingolstadt. IG Metall-Bezirksleiter Ott: „Wir starten jetzt unsere Warnstreiks, um die Verhandlungen in Bewegung zu bringen.“

28. Oktober 202428. 10. 2024


Mit zahlreichen 0-Uhr-Aktionen und einem bayernweiten Azubi-Warnstreik mit Schwerpunkt in Ingolstadt startet die IG Metall Bayern morgen in die Warnstreiks in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht am 28. Oktober um Mitternacht ruft die IG Metall in 14 Betrieben die Nachtschichten zu 0-Uhr-Aktionen auf. Insgesamt gibt es am Dienstag Warnstreiks in 21 Betrieben. Öffentlichkeitswirksame Kundgebungen und Aktionen finden unter anderen vor den BMW-Werken in Regensburg und Wackersdorf, bei SKF in Schweinfurt, bei Bosch Rexroth in Lohr und bei Premium Aerotec in Augsburg statt.

Zum ersten bayernweiten Azubi-Warnstreik erwartet die IG Metall am Dienstag in Ingolstadt Tausende Auszubildende aus ganz Bayern. Nach einem Demonstrationszug vorbei am Audi-Werk spricht auf einer Kundgebung unter anderen Christiane Benner (Erste Vorsitzende IG Metall) zu den jungen Menschen. Neben sieben Prozent mehr Entgelt fordert die IG Metall eine Anhebung der Auszubildenden-Vergütungen um 170 Euro, weil Auszubildende unter den gestiegenen Kosten besonders leiden. Weitere Themen der IG Metall in der Tarifrunde sind eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und die Ausweitung der Wahloptionen zwischen Zeit und Geld auf mehr Beschäftigte.

Bisher bietet der Arbeitgeberverband vbm erst ab Juli 2025 eine Tabellenerhöhung um 1,7 Prozent und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten. IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott sagt: „Das ist zu wenig, zu spät, und die Laufzeit ist zu lang. Nach diesem enttäuschenden Angebot starten wir jetzt unsere Warnstreiks, um die Verhandlungen in Bewegung zu bringen. Die Beschäftigten erwarten von ihren Arbeitgebern, dass ihre finanziellen Sorgen ernst genommen werden. Das werden sie bei den Warnstreiks unmissverständlich demonstrieren.”

Die dritte Tarifverhandlung für die rund 870 000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie findet am Mittwoch, 30. Oktober, in München statt.