Faber-Castells Sozialcharta
Soziale Verantwortung weltweit

Vor genau 25 Jahren hat der Stifte- und Kosmetikhersteller Faber-Castell mit der IG Metall eine Sozialcharta zum Schutz aller Beschäftigten weltweit unterzeichnet. Die Umsetzung und Einhaltung des Abkommens wird regelmäßig überprüft – wie jetzt gerade wieder in Europa.

16. Juni 202516. 6. 2025


Die Besucher tragen weiße Schutzmäntel, Hauben und Plastiküberzieher für die Schuhe. In den Hallen, die sie besichtigen, werden hochwertige Kosmetik-produkte hergestellt. Der Schutz vor Verunreinigungen ist dort deshalb oberstes Gebot. Der Rundgang in den Produktionshallen in Stein bei Nürnberg, Hauptsitz des Stifte- und Kosmetikherstellers Faber-Castell, ist der Abschluss einer arbeitsintensiven Woche des Überwachungsausschusses (Monitoring Committees) bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Faber-Castell, IG Metall und der globalen Gewerkschaftsföderation Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI). Zuvor wurden bereits Faber-Castell-Werke in Geroldsgrün, Engelhartszell (Österreich) und Budweis (Tschechien) besichtigt. Das Ziel: Die Überprüfung der Umsetzung und Einhaltung der mit der IG Metall vereinbarten Sozialcharta.

Sozialstandards weltweit gültig

Diese Sozialcharta ist etwas Besonderes. Sie existiert seit 25 Jahren und gehört in ihrem Umfang zu den ersten ihrer Art. Seit dem Jahr 2000 verpflichtet sich Faber-Castell darin, seine Beschäftigten zu schützen und Mindeststandards wie beim Arbeits- und Gesundheitsschutz, die Achtung der Vereinigungsfreiheit oder das Verbot von Kinderarbeit einzuhalten. Weltweit. Faber-Castell ist auf fast allen Kontinenten vertreten. An den Standorten in Deutschland sind gut 1200 Menschen beschäftigt. Die Mehrheit der weltweit knapp 6400 Beschäftigten arbeitet aber in fernen Fabriken, etwa in Brasilien, Peru, Indonesien oder China.

Die Einhaltung der Sozialcharta wird vom Überwachungsausschuss regelmäßig an den Standorten auditiert. Wie jetzt Anfang Juni beim Sozialaudit Europa. Und auch die Bedingungen bei Zulieferern werden überprüft. Dabei wird dokumentiert, wenn etwas verbesserungswürdig ist. Zum Beispiel ein undichtes Dach oder eine unzureichende Belüftung. Diese sogenannten Remarks (Hinweise) können aber auch positiv sein. Etwa dann, wenn Verbesserungen vorgenommen wurden. „In Peru zum Beispiel wurden die Asbest-Dächer komplett ausgetauscht“, erzählt Klaus-Dieter Winnerlein. Der ehemalige Erste Bevollmächtigte der IG Metall Westmittelfranken koordiniert auf Seiten der Gewerkschaft diese sogenannten Sozialaudits und betont: „Verbesserungen und positive Bedingungen sehen wir eigentlich immer.“

Regelmäßige Überprüfung vor Ort

Das war auch jetzt beim Sozial Audit Europa Anfang Juni der Fall. Im Werk in Budweis zum Beispiel wurde die Beleuchtung ausgetauscht. Statt grellweißem gibt es dort nun warmes Licht – für ein angenehmeres Arbeiten. Ebenfalls ein Thema in Tschechien: Dort wurde es gesetzlich ermöglicht, dass auch 14-Jährige arbeiten können. Die Internationale Arbeits-organisation (ILO), deren Richtlinien Grundlage der vereinbarten Sozialcharta sind, sieht indes ein Mindestalter von 15 Jahren vor. Bei Faber-Castell kein Problem, wie die Nachfrage dort ergab. Die jüngste Beschäftigte in Budweis ist 26 Jahre alt.

„Unsere Vorreiterrolle im Bereich soziales Engagement ist dem Gedanken geschuldet, dass wir das Beste für unsere Beschäftigten wollen“, betont Christine Senkel, Vice President Corporate Human Resources bei Faber-Castell. Schließlich sei das gleichzeitig auch das Beste für das Unternehmen. „Sind die Arbeitsbedingungen gut, kommen die Beschäftigten gerne zur Arbeit. Das wirkt sich auch auf die Leistung aus.“

Enger gewerkschaftlicher Kontakt

Tatsächlich unterscheidet sich Faber-Castell mit seiner sozialen Verantwortung von manch anderen Unternehmen. „Das Engagement dient als gutes Beispiel – weltweit“, lobt Jasmin Redzepovic von der globalen Gewerkschaftsföderation BHI mit Sitz in Genf. Ein Engagement, von dem alle profitieren können. Auch mit Blick auf Gewerkschaftsarbeit und Mitbestimmung. Im Rahmen der Sozialaudits entstanden einige internationale Netzwerke im Gewerkschaftsbereich. Mit Kolleginnen und Kollegen aus Peru und Brasilien stehe man in besonders engen Kontakt, erzählt Winnerlein. 2024 war er mit einer Delegation in Peru. Und Anfang dieses Jahres besuchten zwei Betriebsratsmitglieder aus Peru Deutschland – auch, um sich bei Bosch über das hiesige duale Ausbildungssystem zu informieren.

  

Der Besuch aus Lima hatte für die deutschen Kolleginnen und Kollegen aber ebenfalls interessante Informationen im Gepäck. „An Muttertag bekommen dort alle Mütter einen Zuschlag“, erklärt Klaus-Dieter Winnerlein. „Nur ein Beispiel dafür, wie neue Ideen gegenseitig befruchten können.“

IG Metall-Mitglieder profitieren

Guter Preis und gutes Gewissen

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