Zum Wochenende zieht die IG Metall in Bayern eine Zwischenbilanz ihrer bisherigen Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Bis Freitagnachmittag haben sich in Bayern insgesamt 101.500 Beschäftigte aus Hunderten Betrieben an den Warnstreiks und Aktionen beteiligt.

Bereits der Warnstreikauftakt setzte ein starkes Zeichen mit 14 zeitgleichen 0-Uhr-Aktionen zum Ablauf der Friedenspflicht. Es folgte der erste bayernweite Azubi-Warnstreik in Ingolstadt, bei dem 5000 Auszubildende aus dem gesamten Freistaat leidenschaftlich für 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung demonstrierten. An einer gemeinsamen Frühschlussaktion in Nürnberg beteiligten sich 9000 Warnstreikende aus über 30 Betrieben. An gleicher Stelle pilgerten in dieser Woche 3500 Beschäftigte in drei Demozügen zu einer Kundgebung in der Südstadt.

Weitere Höhepunkte waren Großkundgebungen mit 4000 Warnstreikenden bei BMW in München, 3000 Warnstreikenden bei BMW in Regensburg, 3000 Warnstreikenden bei Bosch in Bamberg, und 2000 Warnstreikenden bei MAN in München. In Schweinfurt demonstrierten sogar 3700 Beschäftigte von ZF, SKF, Schaeffler und Bosch Rexroth für sieben Prozent mehr Geld.

Auch am heutigen Freitag haben wieder 11.500 Beschäftigte in 36 Betrieben vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Bereits in der Nacht hat die komplette Nachtschicht von Audi in Ingolstadt mit 4000 Beschäftigte für eine Kundgebung das Werk verlassen. Bei Robert Bosch in Immenstadt haben bis zum Nachmittag bereits 1000 Beschäftigte ihre Schichten früher beendet, bei Mann & Hummel in Marklkofen 600. Weitere Schichten folgen. Am Freitagabend wird noch die Spätschicht bei BMW in Dingolfing gemeinsam mit den ansässigen Kontraktlogistikern zweieinhalb Stunden früher die Arbeit beenden.

IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott sagt: „Überall in Bayern haben die Beschäftigten die Kraft ihrer Solidarität demonstriert. Das ist zugleich eine ernste Botschaft an die Arbeitgeber und ein Auftrag an die IG Metall. Es wird nur einen Tarifabschluss geben, wenn wir damit die Kaufkraft der Beschäftigten und der Auszubildenden stärken.“