Aribus und Premium AEROTEC
IG Metall ruft für morgen zu Warnstreiks und Kundgebungen bei Airbus und Premium AEROTEC auf

Gewerkschaft fordert Sozialtarifvertrag, der Beschäftigten aller Standorte Sicherheit bietet – In Augsburg gehen alle Schichten in allen Werksteilen in Warnstreiks – Bezirksleiter Horn: „Jetzt wehren sich die Beschäftigten und kämpfen für ihre soziale Absicherung.“

16. September 202116. 9. 2021


In der Auseinandersetzung um die künftige Struktur von Airbus Operations und Premium AEROTEC erhöht die IG Metall den Druck und ruft für den morgigen Freitag an allen Standorten in Deutschland zu Warnstreiks und Kundgebungen auf. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialtarifvertrag, in dem die Bedingungen für die von der Umstrukturierung betroffenen Beschäftigten geregelt werden. Geplant sind die Arbeitsniederlegungen teilweise über mehrere Schichten, etwa in Augsburg und Hamburg bis zum nächsten Morgen. Kundgebungen gibt es in Augsburg, Bremen, Hamburg, Stade und Varel. Hauptredner sind IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner in Augsburg sowie IG Metall-Bezirksleiter Küste und Verhandlungsführer Daniel Friedrich in Hamburg.

Airbus setzt auf Konfrontation

Bei Premium AEROTEC in Augsburg ruft die IG Metall am morgigen Freitag die Beschäftigten in allen Schichten in allen vier Werksteilen zu Warnstreiks auf, die je nach Werksteil zwischen 9.20 Uhr und 10.00 Uhr beginnen und bis Samstagmorgen zum Ende der Nachtschicht um 6.08 Uhr laufen. Die zentrale Kundgebung für alle Augsburger Warnstreikenden beginnt um 10.00 Uhr auf der Haunstetter Straße vor Premium AEROTEC (Höhe Hausnummer 230). Die Straße wird voll gesperrt. Neben Hauptredner und IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner werden zu den Beschäftigten Michael Leppek (Geschäftsführer IG Metall Augsburg), Sebastian Kunzendorf (Betriebsratsvorsitzender Premium AEROTEC Augsburg) und Florian Braun (IG Metall-Sprecher bei Premium AEROTEC Augsburg) sprechen.

„Am Verhandlungstisch kommen wir nicht weiter. Die Geschäftsführung lehnt ein Zukunftspaket mit festen Zusagen für alle Beschäftigten und Standorte unter dem Dach von Airbus weiterhin ab“, sagt Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, der die Verhandlungen führt. „Das Unternehmen setzt auf Konfrontation und zwingt uns in den Konflikt. Da der Arbeitgeber nicht bereit ist, gemeinsam mit den Beschäftigten die Zukunft zu gestalten, müssen wir für eine soziale Absicherung der betroffenen Kolleginnen und Kollegen streiten.“

2200 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Der bayerische Bezirksleiter Johann Horn stellt fest: „Wenn Airbus seine Verkaufspläne umsetzt, stehen in Augsburg 2.200 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Denn dann droht eine Verlagerung an Billigstandorte. Jetzt wehren sich die Beschäftigten und kämpfen für ihre soziale Absicherung.“

Als Absicherung für die Beschäftigten fordert die IG Metall eine Abfindung von drei Bruttomonatsgehältern je Beschäftigungsjahr bei einem Sockelbetrag von 25.000 Euro, sollten Beschäftigte ihren Job verlieren. Zudem sollen eine Härtefallregelung für IG Metall-Mitglieder sowie zweijährige Qualifizierungsmaßnahmen bei Fortzahlung der Bezüge vereinbart werden. Die IG Metall verlangt eine Laufzeit von zwölf Jahren für diese Regelung.

Warnstreik und Kundgebungen bei Airbus und Premium AEROTEC mit mehr als 10.100 Beschäftigten