Tarifrunde Metall & Elektro
18.000 Warnstreikende schicken Grüße an die Verhandler

Heute 95 Betriebe beteiligt – 3650 streiken in Bamberg, 3500 bei BMW in Regensburg und Landshut – Horn: „Die Arbeitgeber können den Frieden in den Betrieben jetzt nur noch mit einer kräftigen prozentualen Entgelterhöhung wahren.“

17. November 202217. 11. 2022


Mit einem erneuten intensiven Warnstreiktag in der Metall- und Elektroindustrie schickt die IG Metall Bayern die Verhandler heute Abend in den Einigungsversuch in Baden-Württemberg. Bis zum frühen Nachmittag haben 18.000 Beschäftigte aus 95 Betrieben vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Bei Bosch in Bamberg und drei weiteren Betrieben traten 3650 Beschäftigte in vier- bis fünfstündige Warnstreiks, 1800 beteiligten sich an einer gemeinsamen Demonstration. Vor dem Regensburger BMW-Werk demonstrierten 2650 Beschäftigte, auch von weiteren Betrieben wie Infineon, Krones und Rhenus. Bei BMW in Landshut nahmen 820 Beschäftigte an einer Warnstreik-Kundgebung teil, auch vom Kontraktlogistiker Schnellecke.

In Donauwörth zogen 2500 Warnstreikende von Airbus Helicopters und vier weiteren Betrieben in zwei Demozügen zu einer gemeinsamen Kundgebung. In Aschaffenburg beteiligten sich 1500 Beschäftigte mehrerer Linde-Betriebe an Warnstreiks und Kundgebungen. In Westmittelfranken gingen 1900 Beschäftigte mehrerer Betriebe in Warnstreiks, Hunderte demonstrierten vor dem Ansbacher Bosch-Werk. An den oberpfälzischen Grammer-Standorten machten 705 Beschäftigte drei Stunden früher Schluss, die Spätschichten folgen noch. Im Allgäu gingen bei Deckel Maho und Liebherr Aerospace zusammen 1150 Beschäftigte in Warnstreiks. Zu Kundgebungen in Unterfranken versammelten sich in Königsberg 520 Warnstreikende und in Kitzingen 500 Warnstreikende aus jeweils mehreren Betrieben. Am Abend folgen noch Warnstreiks der Spätschichten in zahlreichen Betrieben.

„Die Beschäftigten lassen sich nicht länger an der Nase herumführen“

Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: „Aus allen bayerischen Regionen hören wir, wie erbost die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber sind. Vielerorts war die Warnstreik-Beteiligung deshalb höher denn je. Die Arbeitgeber können den Frieden in den Betrieben jetzt nur noch mit einer kräftigen prozentualen Entgelterhöhung wahren. Die Beschäftigten lassen sich nicht länger an der Nase herumführen.“

Der Arbeitgeberverband vbm hatte in der vierten Tarifverhandlung immer noch keine Prozentzahl für eine Entgelterhöhung angeboten. Die IG Metall fordert für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Am Donnerstagabend gibt es in Baden-Württemberg einen Einigungsversuch zwischen den Tarifparteien.

Rückendeckung für die Verhandlungen: 3. Warnstreikwoche in Bayern

185.000 Beschäftigte in Bayern waren bisher in den Warnstreiks der Metall- und Elektroindustrie beteiligt. Sie haben gezeigt: Wir kämpfen für unsere kräftige prozentuale Entgelterhöhung! Gibt es jetzt keine Einigung in Baden-Württemberg, stehen in Bayern ganztägige Warnstreiks wohl unmittelbar bevor.

M+E-Streiknachrichten 2022/13

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