Tarifrunde Holz & Kunststoff 2025/26 Kein Angebot der Arbeitgeber in zweiter Verhandlung

IG Metall-Verhandlungsführer Kannler: „Die Arbeitgeber haben heute die Chance vertan, mit einem fairen Angebot ein Signal der Wertschätzung an ihre Beschäftigten zu senden.“ IG Metall berät über Vorbereitung von Warnstreiks.

1. Verhandlung HVI in Nürnberg

10. Dezember 2025 10. Dezember 2025


Auch in der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der bayerischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie haben die Arbeitgeber heute in Reichertshofen kein Angebot vorgelegt. „Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld, um finanziell über die Runden zu kommen. Die Arbeitgeber haben heute die Chance vertan, mit einem fairen Angebot ein Signal der Wertschätzung an ihre Beschäftigten zu senden“, sagt IG Metall-Verhandlungsführer Björn Kannler.

Die IG Metall Bayern fordert für die gut 10.000 tarifgebundenen Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld, eine starke soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und für die Auszubildenden eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Kannler betont auch die Bedeutung einer angemessenen Tariferhöhung für die Fachkräftesicherung: „Die Belegschaften sind überaltert und es mangelt an Nachwuchs. Mit einem guten Tarifabschluss kann die Branche auch ihre Attraktivität steigern und ein Zeichen für die Zukunft setzen.“ Eine aktuelle Beschäftigtenbefragung der IG Metall hatte ergeben, dass 70 Prozent der Beschäftigten in der bayerischen Holz- und Kunststoffindustrie angesichts der dortigen Bezahlung und Arbeitsbedingungen häufiger über einen Jobwechsel nachdenken.

Die IG Metall Bayern berät nun über die Vorbereitung von Aktionen und Warnstreiks ab Anfang Januar. Bereits vor der ersten Tarifverhandlung am 19. November in Nürnberg hatten 200 Beschäftigte aus elf Betrieben für mehr Geld demonstriert. Die dritte Tarifverhandlung findet am 20. Januar statt.