200 Beschäftigte aus elf Betrieben der bayerischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie haben heute in Nürnberg mit einer Demonstration vor der ersten Tarifverhandlung Druck auf die Arbeitgeber gemacht. Die IG Metall Bayern fordert für die gut 10.000 tarifgebundenen Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld, eine starke soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen und für die Auszubildenden eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben heute in der konstruktiv geführten ersten Tarifverhandlung kein Angebot vorgelegt.
IG Metall-Verhandlungsführer Björn Kannler sagt: „Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld, um angesichts der anhaltend hohen Preise ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Vor allem die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen und die Auszubildenden stehen finanziell enorm unter Druck. Es ist enttäuschend, dass die Arbeitgeber den berechtigten Bedürfnissen ihrer Beschäftigten heute nicht mit einem ersten Angebot entgegengekommen sind.“ Eine aktuelle Beschäftigtenbefragung der IG Metall hatte ergeben, dass 70 Prozent der Beschäftigten in der bayerischen Holz- und Kunststoffindustrie angesichts der dortigen Bezahlung und Arbeitsbedingungen häufiger über einen Jobwechsel nachdenken.
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, brachten die Betriebsräte der beteiligten Betriebe den Arbeitgebern Riesenbanner mit, auf denen die Belegschaften für die Tarifforderung der IG Metall unterschrieben haben.
An der Demonstration haben sich Beschäftigte aus folgenden elf Betrieben beteiligt: aus Niederbayern Heyco (Tittling), Bayerwald (Neukirchen), Völkl (Straubing) und Knaus Tabbert (Jandelsbrunn), aus Mittelfranken Sanipa (Treuchtlingen), aus der Oberpfalz Novem Car Interior (Vorbach und Eschenbach) und Heim & Haus (Auerbach), aus Schwaben Jeld-Wen (Oettingen) und Peri (Weißenhorn und Günzburg) sowie aus Oberbayern Steelcase (Rosenheim) und Hamberger (Stephanskirchen).
Die zweite Tarifverhandlung findet am 10. Dezember in Reichertshofen statt.