5. Februar 2021
Textil- und Bekleidungsindustrie
Nächste Woche erste Warnstreik-Aktionen in Tarifrunde Textil und Bekleidung
IG Metall fordert Stärkung der Einkommen und Sicherheit für die Beschäftigten – Drei Verhandlungen ohne Ergebnis

Nach drei ergebnislosen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie kündigt die IG Metall in Bayern für kommende Woche die ersten Corona-konformen Warnstreiks und Aktionen an. Regionale Schwerpunkte liegen in Oberbayern, Oberfranken und in der Oberpfalz. Beteiligen werden sich Beschäftigte von Automobilzulieferern und Bekleidungsherstellern.

Die IG Metall fordert für die rund 100.000 Beschäftigten – davon rund 20.000 in Bayern – eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um vier Prozent (mindestens aber um 100 Euro) für 12 Monate sowie Verbesserungen bei der Altersteilzeit. Weitere Themen der Tarifrunde sind Instrumente zur Beschäftigungssicherung, bessere Perspektiven durch Ausbildung und Qualifizierung sowie eine Vorteilsregelung für IG Metall-Mitglieder.

Mehr Sicherheit für die Beschäftigten

Carsten Kuttnik, Tarifsekretär der IG Metall Bayern für die Textil- und Bekleidungsindustrie, sagt: „Die Corona-Krise verlangt nicht nur den Unternehmen, sondern auch den Beschäftigten viel ab. Deshalb erwarten wir von den Unternehmen einen Beitrag zur Stärkung der Einkommen und ein Stück mehr Sicherheit für die Beschäftigten. Unser Eindruck ist aber, dass die Arbeitgeber die Corona-Krise nutzen wollen, um langfristig die Löhne einzufrieren.“

Die Arbeitgeber hatten Ende vergangener Woche bei der dritten Tarifverhandlung in Mönchengladbach bei einer Laufzeit von 26 Monaten erst ab Frühjahr 2022 geringe Tariferhöhungen angeboten.


Link zum Artikel