14. Oktober 2020
Fairwandel statt Zukunftsangst
Überall in Bayern demonstrieren Beschäftigte für sichere Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven
75 Aktionen mit 150 Betrieben und 15.000 Beschäftigten in IG Metall-Aktionswoche "Fairwandel statt Zukunftsangst" – Morgen große Menschenkette in Nürnberg – Horn: „Wir machen Druck, damit die Unternehmen vor Ort in Zukunftstechnologien investieren.“

Überall in Bayern demonstrieren Beschäftigte für sichere Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven. Bei 75 Aktionen mit 150 beteiligten Betrieben protestieren in der IG Metall-Aktionswoche "Fairwandel statt Zukunftsangst" rund 15.000 Beschäftigte gegen die Stellenabbaupläne der Unternehmen und fordern Investitionen in die Zukunft der bayerischen Standorte.

Bei Bosch in Bamberg haben heute 300 Beschäftigte mit einem Demozug übers Werksgelände und einer Kundgebung am Werkstor für eine Perspektive mit der Zukunftstechnologie Brennstoffzelle demonstriert. In Augsburg haben sich heute die Beschäftigten von MT Aerospace bei einer Kundgebung für zukunftssichere Arbeitsplätze im Luft- und Raumfahrzeugbau eingesetzt. Bei Audi in Ingolstadt gab es zum Schichtwechsel in der Mittagszeit eine Toraktion. Vor der Schaeffler-Zentrale in Herzogenaurach demonstrierten heute mehrere Hundert Beschäftigte für eine Stärkung der deutschen Standorte und gegen den geplanten Abbau von 1.200 Stellen vor Ort.

Bayerische Industrie verschläft technologischen Wandel

Der bayerische IG Metall-Chef Johann Horn sagte bei der Kundgebung in Herzogenaurach: "Die bayerische Industrie hat den Wandel zu klimafreundlichen Technologien verschlafen. Jetzt sollen die Beschäftigten bluten mit Stellenabbau, Sparprogrammen und Verlagerungen in Billiglohnländer. Wir machen Druck, damit die Unternehmen vor Ort in Zukunftstechnologien investieren. Es geht darum, den Industriestandort Bayern ökologisch und sozial weiterzuentwickeln. Dazu soll auch Schaeffler seinen Teil beitragen mit erheblichen Investitionen in Zukunftsprodukte an den deutschen Standorten."

Auswahl Aktionen am Dienstag, 13.10.2020:

Bereits am gestrigen Dienstag haben in Schweinfurt bei drei zeitgleichen Kundgebungen über 3.000 Beschäftigte von SKF, ZF, Schaeffler und Bosch Rexroth gegen Stellenabbau und für Zukunftsperspektiven demonstriert.

Ebenfalls gestern haben bei BMW in Regensburg 250 Beschäftigte unter Corona-Bedingungen eine Menschenkette vor dem Werkstor gebildet.

Auswahl Aktionen am Donnerstag, 15.10.2020:

Am morgigen Donnerstag bilden die Beschäftigten von zahlreichen Nürnberger Betrieben ab 11 Uhr eine zwei Kilometer lange Menschenkette durch die Nürnberger Südstadt. Allein in Nürnberg stehen aktuell mehrere Tausend Arbeitsplätze zur Disposition.

Ebenfalls morgen bilden die Beschäftigten von Staedtler in Neumarkt um 14 Uhr eine Menschenkette vor dem Werkstor.

Bei FTE Valeo in Ebern startet morgen um 13.30 Uhr eine Kundgebung mit Autokorso zwischen Werk und Innenstadt.

In Ebermannstadt demonstrieren morgen um 6:30 Uhr die Auszubildenden von Kennametal vor dem Werkstor für ihre Zukunft. Das Unternehmen will die ausgelernten Azubis nicht übernehmen und keine neuen Azubis mehr einstellen.

Bei BMW in Dingolfing finden morgen den ganzen Tag über nicht-öffentliche Aktionen auf dem Werksgelände statt, die sich um die Zukunftsthemen der Beschäftigten drehen.

Auswahl Aktionen am Freitag, 16.10.2020:

Am Freitag, 16. Oktober, gibt es in Regensburg vor der Steinernen Brücke eine Aktion mit Christiane Benner (Zweite Vorsitzende IG Metall).

Darüber hinaus finden Corona-bedingt zahlreiche kleinere, kreative Aktionen statt: von Mahnwachen über Foto-Aktionen bis hin zu Flashmobs.


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