16. Mai 2025
Tarifrunde KFZ-Handwerk 2025
Kein Ergebnis in dritter Tarifverhandlung
Knackpunkt ist die Wahloption Geld oder Zeit per jährlicher Einmalzahlung. IG Metall-Verhandlungsführer Beremski: „Es ist enttäuschend, dass die Arbeitgeber bei diesem Thema blockieren.“

Auch in der dritten Tarifverhandlung für das bayerische KFZ-Handwerk am heutigen Freitag in München hat es kein Tarifergebnis gegeben. Knackpunkt war die Weigerung der Arbeitgeber, die tarifliche Möglichkeit für freiwillige Betriebsvereinbarungen zur Umsetzung einer Wahloption Geld oder Zeit in Form einer jährlichen Einmalzahlung zu vereinbaren.

Bayerns IG Metall-Verhandlungsführer Bojidar Beremski sagt: „Unseren Mitgliedern in den Betrieben ist es enorm wichtig, die Wahloption zwischen mehr Geld oder mehr Zeit auf Basis einer neuen jährlichen Einmalzahlung zu bekommen. Das wäre eine echte Entlastung und Wertschätzung angesichts der zunehmenden Arbeitsbelastung in den Werkstätten und Autohäusern. Wir wollten in der heutigen Verhandlung zumindest erreichen, eine solche Wahloption per freiwilliger Betriebsvereinbarung zu ermöglichen. Dafür haben wir im Gegenzug eine Erhöhung der Quote für 40-Stunden-Verträge angeboten.“

Dazu zeigte sich die Arbeitgeberseite nicht bereit. Beremski: „Es ist enttäuschend, dass die Arbeitgeber bei diesem Thema blockieren und bisher nicht offen für konstruktive Lösungswege sind. Dabei hat die enorm starke Warnstreikbeteiligung in Bayern gezeigt, wie wichtig den Beschäftigten das Thema ist.“

In Bayern haben sich bislang insgesamt über 4000 Beschäftigte an den Warnstreiks und Aktionen in dieser Tarifrunde beteiligt. Die Schwerpunkte der Warnstreiks lagen in München, Nürnberg und Augsburg. Aber auch die Beschäftigten in Betrieben in Schweinfurt, Neu-Ulm, Regensburg, Fürth, Gersthofen, Würzburg und Aschaffenburg beteiligten sich zahlreich an den Warnstreiks. Der größte Warnstreik mit 1000 Beschäftigten aus allen Münchner Betrieben fand mit einem Demozug vor der dortigen BMW-Niederlassung statt.

Monetär fordert die IG Metall für die rund 120.000 bayerischen Beschäftigten in den Autohäusern und KFZ-Werkstätten 6,5 Prozent mehr Geld und für die Auszubildenden eine Erhöhung ihrer Vergütung um 170 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Außerdem drängt die IG Metall in Bayern auf eine Verhandlungsverpflichtung für ein gerechtes Garantieeinkommen und ein Ende der fragwürdigen Praxis der Rückverrechnung von Provisionen bei den Verkäuferinnen und Verkäufern.

„Die bayerische IG Metall-Tarifkommission wird nun beraten, wie es in dieser Tarifrunde weitergeht“, so Beremski. Die Tarifverhandlungen wurden unterbrochen, ein neuer Verhandlungstermin soll vereinbart werden.


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