Die erste Tarifverhandlung für das bayerische KFZ-Handwerk ist gestern in Nürnberg ergebnislos beendet worden. Nach einem unzureichenden Angebot der Arbeitgeber bereitet die IG Metall nun für kommende Woche die ersten Warnstreiks in Bayern vor.
Josef Brunner, Verhandlungsführer der IG Metall Bayern, sagt: „Mit ihrem mickrigen Angebot zwingen uns die Arbeitgeber auf die Straße. Die Beschäftigten in den Werkstätten und Autohäusern leiden sehr unter den enormen Preissteigerungen. Deshalb brauchen sie schnell deutlich mehr Geld. Die Betriebe können sich das auch locker leisten, das KFZ-Handwerk brummt und macht gute Geschäfte. Mit guten Entgeltsteigerungen können die Betriebe auch ihre Attraktivität im Ringen um Fachkräfte steigern, sonst droht der Branche ein Aderlass an Fachkräften. Die Arbeitgeber müssen sich in dieser Tarifrunde noch deutlich bewegen.“
Das untermauert auch eine IG Metall-Befragung unter den Beschäftigten im bayerischen KFZ-Handwerk. 78 Prozent sagen, ihr Betrieb verliert derzeit Fachkräfte. 61 Prozent haben eine große oder sehr große Bereitschaft, den Betrieb oder sogar die Branche zu wechseln. 85 Prozent berichten von einer guten Auftragslage ihres Betriebes, 91 Prozent spüren die Preissteigerungen in ihrem Geldbeutel sehr.
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten 8,5 Prozent mehr Geld und eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional um 150 Euro steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben in der ersten Tarifverhandlung nun lediglich drei Prozent mehr Geld ab Juli 2023 und weitere drei Prozent mehr Geld ab Juli 2024 geboten.
Die Friedenspflicht endet in der Nacht auf Samstag, danach sind Warnstreiks möglich. Die zweite Tarifverhandlung ist für den 25. April in Nürnberg angesetzt.