Nach etlichen Sondierungen und Verhandlungen haben der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall mit dem Unternehmen ein Verhandlungsergebnis für die Beschäftigten bei Audi erzielt. Dabei konnten Zukunftsperspektiven sichergestellt und mehrere vom Unternehmen geforderte tiefgreifende Verschlechterungen für die Beschäftigten verhindert werden. Insbesondere bleibt der Flächentarifvertrag unangetastet, es wird keine Einschnitte beim monatlichen Tarifentgelt geben.
Die Zukunft der Werke und Beschäftigten in Ingolstadt und Neckarsulm wird gestärkt durch eine Verlängerung der Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 (bisher bis 2029), Investitionen in Höhe von mehr als acht Milliarden Euro, ein weiteres Verbrennermodell in Ingolstadt sowie die Vorbereitung für ein vollelektrisches Modell in Neckarsulm. Vom Tisch sind auch die Auslagerungspläne für die Gastronomie, den Werksservice und den Vertrieb Deutschland.
Der mittelfristige Abbau von Arbeitsplätzen konnte gegenüber den Forderungen des Unternehmens in den Verhandlungen erheblich reduziert werden. Statt der ursprünglich geforderten 12.000 Stellen bis 2027 sollen nun im gleichen Zeitraum maximal 6000 Stellen abgebaut werden, zugleich allerdings werden bis zu 1000 Stellen durch das Insourcing von Dienstleistungen aufgebaut. 2028 und 2029 sollen weitere maximal 1500 Stellen abgebaut werden. Zur nachhaltigen Absenkung der Arbeitskosten werden betriebliche Erfolgsbeteiligungen reduziert.
Bayerns IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott kommentiert: „Alle Verhandlungsparteien haben Verantwortung übernommen, den Tarifvertrag gesichert und die Zukunft von Audi in Deutschland gestärkt. Insbesondere die Verlängerung der Beschäftigungssicherung und die Milliardeninvestitionen in die Werke sind ein Bekenntnis zu den beiden Standorten und geben den Beschäftigten langfristig Sicherheit. Möglich war dieses Verhandlungsergebnis nur durch die sehr gute Zusammenarbeit der Betriebsräte, der IG Metall-Geschäftsstellen und der IG Metall-Bezirksleitungen an beiden Standorten.“
Neu vereinbart wurde auch ein jährlicher Bonus für IG Metall-Mitglieder ab 2026. „Damit wird die Solidarität der Beschäftigten belohnt, die sich füreinander einsetzen, für eine starke IG Metall sorgen und damit Tarifverträge und gute Verhandlungsergebnisse überhaupt erst ermöglichen“, erläutert Ott.