Die Beschäftigten von Premium Aerotec in Augsburg wehren sich gegen die Airbus-Pläne, das Unternehmen zu zerschlagen. Bei einem bundesweiten Aktionstag am morgigen Dienstag unter dem Motto "Finger weg von unseren Standorten!" zeigen auch die Augsburger Beschäftigten dem Airbus-Management buchstäblich die Rote Karte.
Um 12 Uhr versammeln sich die Beschäftigten in allen vier Augsburger Werkteilen parallel zu einer Betriebsratsinformation. Per Video-Übertragung sind sie miteinander verbunden.
Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt: "Der geplante Konzernumbau ist de facto eine Zerschlagung von Premium Aerotec, die nur Sinn macht, wenn ein Verkauf geplant ist. Die Arbeitsplätze in Augsburg würden unmittelbar in einen Konkurrenzkampf mit Billigstandorten und damit unter massiven Verlagerungsdruck geraten. Die IG Metall und die Beschäftigten werden sich dagegen wehren. Von den Regierungen in Bayern und im Bund erwarten wir sicherzustellen, dass Fördergelder in erheblicher Millionenhöhe nicht für Stellenabbau eingesetzt werden, sondern zur langfristigen Sicherung von Arbeitsplätzen."
Michael Leppek, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Augsburg, sagt: "Mit diesen Plänen schürt der Konzern Ängste bei seinen Beschäftigten. Wir setzen stattdessen auf eine Stärkung der Standorte und der Wertschöpfungskette. Der Konzern muss die vorhandenen Kernkompetenzen nutzen und in die Zukunft investieren."
Das Airbus-Management hatte Ende April angekündigt, die Fertigung der zivilen Flugzeugstrukturfertigung umzubauen. Geplant ist, wesentliche Teile des Konzerns zu zerschlagen und in zwei neue Gesellschaften auszulagern: ein neues Unternehmen für die Einzelteilfertigung und eine neue Tochtergesellschaft für die Strukturmontage. In Augsburg wären rund 1700 der 2700 Beschäftigten von diesen Ausgliederungen betroffen.