21. Oktober 2024
Tarifrunde SZI 2024
2000 Warnstreikende machen Druck vor zweiter Verhandlung in Schreib- und Zeichengeräteindustrie
Weitere Warnstreiks bei Schwan-STABILO und Faber-Castell in Franken. IG Metall-Verhandlungsführer Pfeiffer: „Unsere Mitglieder erwarten ein wesentlich verbessertes Angebot.“ Zweite Tarifverhandlung am 23. Oktober in Nürnberg.

Mit weiteren Warnstreiks in Franken haben die IG Metall und die Beschäftigten der Schreib- und Zeichengeräteindustrie vor der zweiten Tarifverhandlung den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Bei Faber-Castell in Stein haben am Freitag und in der Nacht auf Samstag 350 Beschäftigte aus allen Schichten für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Bei Schwan-STABILO in Weißenburg haben sich am Freitag 150 Beschäftigte an einem Warnstreik mit Kundgebung beteiligt. Ebenfalls am Freitag ist die gesamte Frühschicht bei Lyra mit 30 Beschäftigten in den Warnstreik getreten.

Bereits am vergangenen Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag hatten die Beschäftigten zum zweiten Mal den Betrieb des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite bestreikt, Schwan-STABILO in Heroldsberg. 650 Beschäftigte aus allen Schichten hatten dort zwei Stunden früher die Arbeit beendet. Damit haben sich bisher insgesamt fast 2000 Warnstreikende in dieser Tarifrunde beteiligt.

IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer sagt: „Wir haben den Arbeitgebern in der ersten Verhandlung gesagt, dass wir ihr Angebot mit unseren Mitgliedern diskutieren werden. Die starke Beteiligung an den Warnstreiks zeigt jetzt, dass unsere Mitglieder in der zweiten Verhandlung ein wesentlich verbessertes Angebot erwarten. Denn die Menschen brauchen dringend eine ordentliche Entgelterhöhung, um die dauerhaft gestiegenen Preise zu schultern.“ Die zweite Tarifverhandlung findet am Mittwoch, 23. Oktober, in Nürnberg statt.

In der ersten Tarifverhandlung hatten die Arbeitgeber Ende September ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Sie bieten lediglich 1,5 Prozent ab November 2024 und weitere 1,0 Prozent ab November 2025 bei einer Laufzeit von 24 Monaten plus 350 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld, mindestens aber 265 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden fordert die IG Metall eine überproportionale Erhöhung der Vergütungen. Eine weitere Forderung ist die Einführung einer Wahloption für die Beschäftigten zwischen einer neuen jährlichen Sonderzahlung in Höhe von 13 Prozent eines Monatseinkommens oder drei zusätzlichen freien Tagen.

Zur Tarifgemeinschaft der Schreib- und Zeichengeräteindustrie gehören fünf Betriebe mir über 3000 Beschäftigten: Faber-Castell in Stein und Geroldsgrün, Schwan-STABILO in Heroldsberg und Weißenburg sowie Lyra in Nürnberg.


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